Charakter

Der Maremmane ist aus uralten Hirtenhundstämmen entstanden, dies bestimmt die genetische Grundlage seines Charakters. Der einzelne Maremmane ist das Produkt rigoroser genetischer Selektion in Wechselwirkung mit Prägung und Sozialisierungsphase (= Bindungsphase) auf eine bestimmte soziale Bindung (sei es die Herde, eine Einzelperson oder eine Familie und ihr Umfeld, oder auch alles zusammen).

Leone (10 Monate) mit U-Wurf

Leone (10 Monate) mit U-Wurf

Dazu kommt die Erziehung. Dies ergibt im Rahmen seiner genetischen Möglichkeiten unterschiedliche Charakterprofile. Er muss nicht unbedingt eine große Schafherde bewachen, wenn man es richtig anstellt, ist er ein hervorragender Familienhund.

D.h. die Anlagen sind nur das „Rohmaterial“ aus dem sich der Charakter des Hirtenhundes durch Prägung Sozialisierung, Erziehung und Haltung entwickelt. Der Halter muss die Möglichkeiten seines Hundes richtig einzuschätzen lernen und seine Entwicklung richtig organisieren. Dann bekommt er den Pastore Maremmano Abruzzese, den er sich wünscht und der ein artgerechtes Leben führt.

Als Züchter bemühen wir uns, durch sorgfältige, gewissenhafte Zuchtarbeit dem Käufer einen gut veranlagten und geprägten Maremmanen zu überlassen.
Der zukünftige Maremmanenbesitzer sollte sich über die Geschichte und ursprüngliche Arbeitsweise dieser Rasse informieren, damit er die Besonderheiten dieser Rasse versteht.

Maremmanen gehören unter den Hirtenhunden nach unserer Erfahrung eher zu den sanfteren Rassen. Sie müssen seit Jahrhunderten selber entscheiden, was zu tun ist, denn nachts kann Ihnen der Hirte nicht helfen. Von so einemHund sollte man kein Kadavergehorsam erwarten. Im Gegenteil: Erzieht man einen Maremmanen zu streng, zu stark mit Konditionierung, oder gar mit Futterbelohnung, wie beim Klickertraining, kann man seine Fähigkeit im Sozialen Umfeld. Familie, Herde, Kinder das Wesentliche zu lernen, blockieren.  Er ist eher selbstständig, geht Auseinandersetzungen solange, wie möglich aus dem Weg, braucht viel Anerkennung und Kontakt, "hängt einem aber auch nicht ständig an den Fersen". Freunde seiner Familie, Mitarbeiter, Kinder werden besonders angenommen. Er ist relativ spätreif. Siehe auch: "Das Besondere am Maremmanen." Ein Maremmanen braucht für seine Wesenentwicklung ein ausreichend großes Grundstück/Revier, indem er sich so frei wie möglich bewegen kann. Maremmanen sollte man auch mit Agility oder ähnlichem nicht nerven. Sie sind sehr schlau und machen auch vieles mit, sodass manchen Besitzer denken, sie tun Ihrem Hund etwas Gutes. Wer sich aber mit Herkunft und ursprünglicher Aufgabe befaßt, wird begreifen, dass seine  Stärken woanders liegen. Wenn es Maremmanen mit Problemen gab (Handscheu, Kläffen, Vermeiden von Fremden, usw.), dann waren es häufig Hunde, mit denen man diese Sport- und Freizeitbeschäftigungen ausgeübt hat. Ganz wichtig: Ein Maremmane braucht zur Entwicklung seines Wesens viel Zuwendung, aber auch eine klare Orientierung. Wer selbst eher unsicher und ängstlich ist, dessen Maremmane wird auch keine Selbstsicherheit entwickeln!